Richard Hawley
Die Karriere von Richard Hawley begann früh. Schon im Alter von zehn Jahren schrieb der britische Musiker seinen ersten Song – ohne es zu merken. „Ich erinnere mich, dass mein Vater die Treppen heraufkam und sagte: „Warum zum Teufel ist bei Dir noch Licht an? Leg die Gitarre weg!“ Ich saß da und spielte und sagte: „Ich weiß nicht, wessen Song das ist. Wessen ist es denn?“ Ich spielte ein bisschen und er sagte: „Er gehört Dir. Und geh zur Hölle nochmal ins Bett!’“
Bevor Hawley 2000 sein erstes Album veröffentlichte, war er Mitglied der Bands Treebound Story und der Longpigs. Später begleitete er die Band Pulp auf Konzerttourneen, deren Sänger Jarvis Cocker ein enger Freund von ihm ist. Die späten 1990er Jahre markierten den Beginn der Solokarriere von Richard Hawley, angestoßen durch die Ermutigungen von Cocker. Mit der Single „Baby, You’re My Light“ aus seinem zweiten Album stieg der Sänger 2002 erstmals in die britischen Charts ein. Der kommerzielle Durchbruch gelang ihm dann schließlich 2007 mit dem Album „Lady’s Bridge“, dessen Single „Tonight the Streets Are Ours“ Platz 40 der Single-Charts erreichte und als Filmmusik für Banksys „Exit Through the Gift Shop“ diente. Insgesamt hat Hawley bis jetzt neun Studioalben veröffentlicht, von denen zwei für den Mercury Music Prize nominiert wurden.
Mit seiner Heimatstadt Sheffield ist Richard Hawley eng verbunden und schreibt am liebsten über die Leute, die in ihr leben. „Ich mag die Idee nicht, Songs über etwas zu schreiben, worüber man nichts weiß.“ Sowohl in seinen Texten als auch in den Titeln und Coverfotos seiner Alben zelebriert er die Stadt im nordenglischen Yorkshire. Und auch bei seinem neuen Album, erschienen Anfang dieses Jahres, lässt sich bereits im Titel eine besondere Eigenschaft Sheffields und seiner Bewohner*innen erkennen: „In This City They Call You Love“.
Für Hawley ist Sheffield das „dreckige Bild in einem goldenen Rahmen“, eine Stadt, in der Schönheit und Hässlichkeit dicht beieinanderliegen. Diese Gegensätze fängt er in seinen Liedern ein, mit einer Stimme, die ebenso sanft wie kraftvoll ist. Die Süddeutsche Zeitung charakterisierte seine Musik als „mal im sparsam ratternden Rock ’n’ Roll, mal im Jazz, mal im Doo-Wop, mit der dezenten Wucht alter englischer Music Halls orchestriert“. Der Wiener Standard siedelte sie „zwischen Roy-Orbison-Bombast, sanftem Rockabilly-Rumpeln und Songs aus der Lee-Hazlewood- und Johnny-Cash-Schule“ an.
Im Herbst 2024 wird Richard Hawley auf Deutschland-Tournee gehen und in Berlin und Hamburg auftreten. Diese Konzerte bieten seinen deutschen Fans die Gelegenheit, den
britischen Künstler live zu erleben. Für Hawley ist es eine weitere Chance, seine einzigartige Mischung aus Melodie und Melancholie mit einem breiteren Publikum zu teilen und die Grenzen der Popmusik weiter auszuloten.
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