33, 34, 35, …wenn alles auseinander fällt
Eine Performance mit Puppenspiel rund um Berlin im Jahr 1933
Im Juni 1933 werden Hunderte Menschen in Köpenick von der Straße weg oder aus ihren Wohnungen entführt und tagelang gefoltert – es gibt weit über 20 Todesopfer. Überall in Deutschland finden zu Beginn des sogenannten Gleichschaltungsprozesses des NS-Staates Gewalt-Exzesse statt. Es gibt kaum zivile Gegenwehr, Polizei und Justiz können die Opfer nicht schützen oder wollen es in Teilen bereits nicht mehr. Nachbarn werden zu Opfern und zu Tätern. Dieser öffentlich sichtbare eskalierende Terror setzt der pluralen Gesellschaft der Weimarer Republik ein brutales Ende.
Heute werden wir von immer offener auftretenden rechten Netzwerken unter Druck gesetzt. Rechtes Gedankengut ist in zunehmendem Maße präsent und beeinflusst gesellschaftliche Diskurse in seinem Sinne. Der Frühsommer 1933 ist näher an unserer gegenwärtigen Situation und momentan aktueller, als Nazi-Deutschland ab der zweiten Hälfte der 1930er Jahre.
Was ist damals geschehen, wie erinnern wir und was bedeuten die dramatischen Tage vom Juni 1933 für uns heute? Was geschah mit den Angehörigen der entführten, gefolterten und ermordeten Nachbarn, was mit den Ehefrauen, Müttern, Freundinnen, Geschwistern, deren Namen nirgendwo genannt werden? Wie wirkt der Schrecken bis in die 4. Generation nach?
Anhand von Dokumenten aus dem Köpenicker und Landesarchiv Berlin, Zeitzeugenberichten und nach eigenen Gesprächen mit Nachfahr*innen der Opfer haben die Künstlerinnen diese Inszenierung speziell für junge Menschen erarbeitet.
weitere Infos: https://susiclaus.de/wenn-alles-auseinander-faellt/
Besetzung: Regie: Astrid Endruweit. Puppenspiel: Susi Claus. Temporäre Denkmal: Stefka Ammon. Puppenbau: Judith Mähler. In Erinnerung und Gedenken an die Opfer, deren Angehörige und Nachfahren, stellvertretend die im Stück zitierten O-Stimmen von: Margarete Faulstich, geb. Schmaus, Hedwig Janitzky, Rosemarie Bender Rassmus (Dank an Frau Agathe Conradi für die zur Verfügungstellung des Audiomaterials), Anita Wünschmann und Liddy Klilian
in Kooperation mit den Museen Treptow-Köpenick. Dank an: all eins e.V., Mellowpark Berlin, Schlossplatztheater Köpenick, Förderverein des ABC Hirschgarten
Das Gastspiel wurde ermöglicht durch die KiA-Förderung des Bezirks Pankow
Eintritt: 15,- € / erm. 10,- € / Schüler:innen: 6,- €
Preis/Tickets (ab): Eintritt: 15,- €
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